FAQs zu Hopfen
Hier gibt es alle Informationen zur Hopfenpflanze
Wann ist die ideale Pflanzzeit für Hopfen?
Die beste Pflanzzeit ist das Frühjahr, ab Ende März für ältere Pflanzen, ab Mai für unverholzte Jungpflanzen, oder der Herbst: Ende September und Oktober.
Ist Hopfen mehrjährig?
Die bei uns erhältlichen Pflanzen sind ausnahmslos mehrjähriger, weiblicher Kulturhopfen, Humulus lupulus. Im Gegensatz dazu ist der japanische Zierhopfen Humulus japonicus nur einjährig und wird ausgesät.
Wie überwintere ich Hopfen?
Im Herbst sollten die oberirdischen Pflanzenteile entfernt werden. Der "Stock" der Pflanze kann getrost im Boden bleiben und benötigt keinen besonderen zusätzlichen Winterschutz.
Woran erkenne ich, ob es sich um männliche oder weibliche Blüten handelt?
An den Dolden: nur weibliche Pflanzen bilden die bekannten Dolden aus. Männliche Pflanzen bilden in lockeren Rispen ihre Staubbeutel aus. Solange Hopfen nicht blüht, ist das Geschlecht äusserlich nicht zu erkennen.
Woran erkenne ich, ob eine Hopfenblüte befruchtet ist?
Nach der Befruchtung bildet sich der Samen, sog. "Nüsschen" in der Hopfendolde
Kann man mit Ihren Hopfen auch Bier brauen?
Selbstverständlich! Unsere Sorten sind dieselben, die auch im erwerbsmäßigen Hopfenanbau zum Einsatz kommen. Der im Gebiet Tettnang angebaute Hopfen findet vor allem in feinen Pilsbieren Verwendung.
Kann ich Hopfenpflanzen auch im Kübel halten?
Ja, allerdings ist der Pflegeaufwand höher, speziell die Versorgung mit Wasser und Nährstoffen. Wer dies automatisieren kann, dürfte keine Probleme haben.
Welche Pflege ist erforderlich?
Für kräftige Reben mit großen Dolden ist es notwendig, dass Sie etwa nur 2-3 mal 3-4 Triebe an einer Kletterhilfe lassen und die restlichen Triebe entfernen. Hopfen windet sich im Uhrzeigersinn, eine falsche Drehrichtung bremst den Wuchs, bis die Drehrichtung wieder korrigiert ist; der "Kopf" sollte nicht abbrechen, ansonsten ist eine ausreichende Versorgung mit Nährstoffen einschließlich Wasser notwendig.
Muss ich im Herbst die Pflanze abschneiden?
Der Hopfen zieht im Herbst ein, d.h. Nährstoffe aus Blättern und Trieben wird soweit es geht in den Wurzelstock verlagert. Alle oberirdischen Pflanzenteile werden ab Mitte-Ende September erst gelb, dann braun und dürr. Da dies optisch nicht sehr ansprechend aussieht, kann man die Hopfentriebe knapp über dem Boden abschneiden. Um der Pflanze noch die Möglichkeit zu geben, Nährstoffe einzulagern, ist es sinnvoll, einen Rest des Triebes von ca. 50-80 cm stehen zu lassen, bis dieser abgestorben ist.
Was kann ich tun, um das Wachstum zu begünstigen?
Gießen Sie die Pflanzen regelmäßig und ernähren Sie sie entsprechend Ihrem Zuwachs gut. Ob Sie dies mit synthetisch hergestellten Nährstoffen machen ("Kunst-Düngern") oder organischem Material, ist Glaubenssache; für die Pflanze ist wichtig, daß sie die Nährstoffe dann hat, wenn sie sie braucht. Da Stickstoff in Form von Nitrat notwendig, aber leider wasserlöslich ist, liegt das Hauptaugenmerk auf diesem Nährstoff. Kurz: ernähren Sie Ihren Hopfen wie Ihr Gemüse multipliziert mit dem Massenzuwachs; je gesünder die Pflanze, desto weniger Probleme!
Was kann ich bei Problemen mit Krankheiten und Schädlingen tun?
Ein heikles Thema. Moderne Sorten sind recht widerstandsfähig gegen Krankheitserreger, zudem ist der Befallsdruck ausserhalb der Hopfenanbaugebiete sicherlich nicht hoch. Kommt es dennoch zu Befall, der die Toleranzgrenze überschreitet, kann man Maßnahmen ergreifen wie bei Wein oder auch Bohnen. Auch der Einsatz von Nützlingen ist in bestimmten Fällen wirkungsvoll.
Die Pflanzen sind leider von Blattläusen befallen worden, was kann ich dagegen tun? Ich möchte diese Jahr meine Ernte zum Bierbrauen benutzen.
Wenn Sie die Dolden nutzen wollen, sollten Sie möglichst frühzeitig die Läuse bekämpfen. Sie können dies evtl. mit konventionellen chemischen Präparaten machen oder alternativ biologische Hausmittel verwenden. Für die erste Möglichkeit würde ich Ihnen raten, in einem Fachbetrieb (Gärtnerei) ein entsprechendes Präparat zu erwerben. Viele Präparate sind bei Hopfen verträglich, v.a. diejenigen, die man auch bei Gemüse wie z.B. Bohnen oder auch bei Wein verwendet. Für die zweite Möglichkeit müssten Sie sich entsprechende Informationen zum Herstellen von z.B. Brenneselsud u.Ä. besorgen. Auch eine Spritzung mit kaltem Wasser dem ein Spritzer "Pril" beigefügt wurde zeigt recht guten Erfolg. Sie sollten dies dann aber öfter machen, wirklich nur einen Tropfen "Pril" beigeben (um die Oberflächenspannung des Wassers zu lösen).
Ich will in meinem Garten Hopfen anbauen. Meine Nachbarin warnt mich aber: Angeblich sondern die Hopfenpflanzen so eine Art Sirup / klebrige Flüssigkeit ab, die zB meine neue Holzterrasse 'versauen' würden. Ist da was dran?
Folgendes ist richtig: Wenn die Pflanze verletzt wird (bei Pflegearbeiten und bei der Ernte vor allem) tritt an den verletzten Stellen eine durchsichtige Flüssigkeit aus. Als "klebrig" oder "sirupähnlich" würde ich sie nicht bezeichnen, sie ist recht wässrig. Wenn Sie diese Flüssigkeit an Ihre Kleidung bekommen, dann entstehen an diesen Stellen bräunliche Flecken. Das Gemeine daran: diese Flecken sehen Sie erst, wenn das Hemd/T-Shirt wieder aus der Waschmaschine kommt! Die "klebrige Flüssigkeit" könnte aber etwas Anderes sein: Wenn die Hopfenpflanze Läuse bekommt, dann bemerkt man es oft erst viel zu spät, da sich die Läuse im oberen Bereich der Pflanze verstärkt vermehren und dieser liegt aufgrund der Pflanzengröße meist außerhalb des direkten Sichtbereichs. Die Ausscheidungen der Läuse könnte man so wie Ihre Nachbarin beschreiben. Wenn es ganz "dick" kommt, siedeln sich auf diesen - Honigtau genannten - Ausscheidungen Schwärzepilze an. Spätestens dann hat man zusätzliche Arbeit auf der Terrasse! Wenn Sie Hopfen auf Ihrer Terrasse haben wollen, sollten Sie sich bemühen, diesen gesund zu halten.
Mit freundlicher Genehmigung der Gärtnerei Eickelmann, Geisenfeld.